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Rossemaison III — IHC Oensingen Roadrunners I

Mit Vollgas zum Break

Nach dem hart erkämpften Sieg und dem damit bereits feststehenden Aufstieg in die NLB folgte nun noch das Duell um den 1.Liga-Meistertitel. Gegner dabei war mit Rossemaison III der Qualisieger der Oensinger Gruppe. In der Qualifikation konnte beide Teams ihre Heimspiele relativ klar gewinnen. Bei wunderbaren Wetter machte man sich auf in den nahen Jura um das notwendige Break zum Titel zu realisieren, dabei konnte man beinahe aus dem vollen Schöpfen und mit mehr als drei kompletten Linien antreten.

Traumstart und Kaltschnäuzigkeit

Bei Auswärtsspielen in Hallen ist die Devise jeweils zu Beginn defensiv zu agieren und nicht gleich schon zu Beginn überfahren zu werden. Für einmal waren es jedoch die Roadies, welche gleich zu Beginn losstürmten. Nach nur zwei Minuten konnte man dadurch mit 2:0 in Führung gehen, zweimal war viel Zug aufs Tor das Erfolgsrezept. In der Folge übernahm dann wie erwartet Rossemaison das Spieldiktat und zog ihr auf viel Ballbesitz ausgelegtes Spiel auf. Nach gut 5 Minuten führte eine Druckphase der Hausherren zum Anschlusstreffer. Weiterhin waren es die Jurassier, welche mehr Spielanteile hatten, die Roadies ihrerseits suchten ihr Glück immer wieder mit schnellen Vorstössen. In der 13. Minute war es dann ein solcher, welcher das 3:1 brachte, P.Kanobel traf wieder einmal in Unterzahl. Nur gute eine Minute später der erneute Anschluss, die Jurassier waren per Weitschuss erfolgreich. Anstatt den Aufschwung dieses Tors zu nutzen, leisteten sich die Hausherren gleich mehrere Strafen, was zu einer doppelten Überzahl für die Gäste führte. Die Roadies zeigten sich dabei äusserst kaltschnäuzig und konnten zwei weitere Treffer erzielen, so ging es mit einem 5:2 in die erste Pause.

Torfestival im Mitteldrittel

Auch der zweite Abschnitt startete mit einem schnellen Tor der Gäste, erneut traf Utz für seine Farben. Die Roadies agierten nun fehlerhaft und verloren zunehmends die Orientierung in der eigenen Zone. Dank einem erneut stark aufgelegten Elmer im Tor der Gäste und zwei Geschenken des jurassischen Keepers konnte der Schaden in Grenzen gehalten werden, beide Teams trafen zweimal, 8:4 nach 27 Minuten. Das Resultat stimmte, das Gezeigte auf dem Platz allerdings nicht wirklich und so sah sich der Trainerstaff gezwungen ein Timeout zu nehmen. Die Trainer schienen die richtigen Worte gefunden zu haben mit je einem Doppelschlag in der 30. und der 35. Minute zog man auf 12:4 davon und nahm dem Heimteam auch sichtlich den Mut und die Lust. Als man dann auch noch den fünften Treffer der Hausherren postwendend mit dem 13:5 beantworten konnte, schienen die Jurassier endgültig am Ende zu sein. Bis zum Drittelsende kam dementsprechend ausser Provokationen auch nicht mehr viel vom Qualifikationssieger.

Pflichtprogramm im Schlussabschnitt

Auch wenn das Resultat deutlich aussah war man sich beim Pausentee bewusst, dass ein Nachlassen auf dieser schnellen Unterlage sofort bestraft werden würde. So war die Devise klar, das Spiel möglichst kontrollieren und sich auf keine Provokationen einzulassen. Erneut konnte man einen Treffer der Hausherren postwendend beantworten, um dann allerdings gleich wieder ein Gegentor hinnehmen zu müsse, 14:7 nach 43 Minuten. In der 47. und der 54. Minute waren es dann erneut zwei Überzahltreffer, welche das Spiel endgültig entschieden, kurz darauf folgte gar noch ein weiterer Treffer bei Gleichstand. Die Hausherren verloren nun die Nerven und den Anstand, ein Jurassier ging ohne ersichtlichen Grund auf Utz los und deckte diesen mit Faustschlägen ein. Die beiden, heute souverän, agierenden Schiedsrichter schickten den Übeltäter folgerichtig und ohne gross zu Zögern unter die Dusche. Bis zur Schlusssierene trafen beide Teams je noch einmal und so stand zum Schluss ein deutliches 18:8 für die Gäste auf der Anzeigetafel. Ohne zu brillieren kam man zu einem, wohl etwas zu deutlichen Ausswärtssieg und konnte damit das Break gleich im ersten Spiel realisieren. Wegweisend waren dabei die Effizienz im Powerplay, die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss und nicht zuletzt Vorteile auf der Torhüterposition. Dank diesem Sieg haben die Roadies nun die Möglichkeit, sich nächsten Samstag vor eigenem Anhang mit dem Titel zu krönen.

Zum Telegramm

Rossemaison III — IHC Oensingen Roadrunners I

Lehrstunde in Rossmaison

Als Leader und mit 4 Siegen in Folge reiste man in den nahen Jura um in der tollen Hockeyhalle in Rossemaison einen weiteren grossen Schritt in Richtung Playoffqualifikation zu machen. Die Jurassier ihrerseits mussten das Spiel unbedingt gewinnen, wollten sie ihrerseits weiterhin im Rennen um die begehrten Playoffplätze mitmischen.  Dementsprechend gut besetzt war das Kader der Heimmannschaft, währenddem die Gäste wieder einmal mit einem arg dezimierten Team antreten mussten. Die Devise bei Auswärtsspielen gegen Hallenmannschaften ist eigentlich seit Jahren immer dieselbe, möglichst keine Fehler machen, den anfänglichen Ansturm überstehen und sich selbst mit dem schnellen Belag vertraut machen. Was für den Laien ziemlich simpel klingen mag ist in der Realität leider doch eher schwierig umzusetzen.

Der Start ins Spiel verlief dann so wie erwartet, währenddem die Roadies sich mit den Tücken des Spielfelds herumplagten drückten die Gäste gleich von Beginn weg heftig aufs Gaspedal. So entwickelte sich in den Startminuten ein extrem hektischen aber meist unkontrolliertes Spiel mit vielen Ballverlusten aber auch ein paar Abschlüssen auf beiden Seiten. Spielerisch waren es für einmal nicht die Roadies, welche die feinere Klinge führten, dafür zeigte man sich für einmal effizient und konnte per Konter nach gut vier Minuten in Führung gehen. Als in der 7. Minute ein Jurassier in die Kühlbox musste, bot sich den Solothurnern gar die Chance ihre Führung auszubauen, doch es kam ganz anders. Durch eine extrem agressive Box konnten die Hausherren den Ball erobern und trafen ebenfalls per Konter zum Ausgleich. Das Spiel war nun deutlich strukturierter und es war primär Rossemaison, welches sich immer wieder nach vorne kombinieren konnte, den Roadies blieben nur vereinzelte Konterchancen. Die meisten Abschlüsse auf Gästeseite landeten jedoch im Fangnetz hinter dem Tor oder im Bauch des jurassischen Torhüters. In der 17. Minute waren es dann die Gastgeber, welche den Ball  ins richtige Netz befördern konnten. Für die Roadies kam es sogar noch schlimmer, zwei Fehler in der Schlussminute nutzen die Platzherren zu einem Doppelschlag und der 4:1 Pausenführung. Ein ziemlich brutales Resultat nach einem ganz passabeln Drittel, in dem der Gegner zwar besser aber nicht derart klar überlegen war. Leider ging es im Mittelabschnitt im selben Ton weiter, die Roadies verloren zeitweise völlig die Ordnung und die Ruhe, was die Jurassier gekonnt ausnutzen und zum Teil herrlich heraus kombinierte Tore erzielten. Nach 40 Minuten stand ein vernichtendes 9:2 auf der Anzeigetafel und das Spiel war natürlich gelaufen. Beim Pausentee war es Coach Brun, welcher mit passenden Worten die aktuelle Situation beschrieb und seine Mannen dazu aufrief im letzten Drittel noch einmal alles zugeben und im Hinblick auf allfällige Playoffs die Gelegenheit voll zu nutzen auf solch einem guten Belag spielen zu können.  Das letzte Drittel war dann auch das beste der Gäste in dieser Partie und konnte gar mit 5:3 gewonnen werden. Nichtsdestotrotz lag ein Punktgewinn an diesem Abend in weiter Ferne und den Roadies wurden ihre Spielerischen Limiten aufgezeigt. Fazit von dieser Partie: “ 80% länge eifach nid…“

Nun stehen für die Roadies zum Abschluss des Grunddurchgangs noch die beiden Auswärtsspiele in Paradiso und Oberbipp an. Nach wie vor ist die Tabelle ziemlich offen und es kommen immerhin noch 6 Teams für 4 Playoffplätze in Frage.

SHC Rossemaison III – IHC Oensingen Roadrunners I 12:7 (4:1/5:1/3:5)

SR: Voisard / Gurba

Strafen: je 7x 2min

Tore: 03:51 P.Kanobel (Müller) 0:1; 06:35 Neukomm (SH) 1:1; 16:54 Chetelat (Jaquemai) 2:1; 19:21 Chetelat (Studer) 3:1; 19:45 Schmassmann (D.Seuret) 4:1; 20:49 Gagnebin (Chetelat) 5:1; 27:00 Neukomm (Chetelat) 6:1; 27:56 Neukomm (Chetelat) 7:1; 30:34 Neukomm (Chetelat) 8:1; 35:33 Neukomm (Chetelat) 9:1; 36:24 Kipfer (Müller) 9:2; 41:24 Christe (Neukomm) 10:2; 42:35 Kopp (Müller) 10:3; 44:01 Kipfer (Utz) 10:4; 47:28 Schaffter (Chetelat) 11:4; 53:21 P.Kanobel (SH) 11:5; 53:48 P.Kanobel (Jorns) 11:6; 58:02 Schaffter (Chetelat) 12:6; 58:29 Kopp (P.Kanobel) 12:7

Aufstellung Oensingen: Perren (ab 28:35 Elmer), Jorns, Buchwalder, Müller, Dummermuth, Kipfer, Kopp, Utz, P.Kanobel, Flückiger

Bemerkungen: Oensingen ohne Zemp, F.Kanobel, Oliva, Altermatt (verletzt), Zürcher (krank) ,Bongni (Militär), Schneider (abwesend), Fluri (rekonvaleszent)