IHC Oensingen Roadrunners I — Capolago Flyers I

Alle Jahre wieder

Nach dem knappen Ausswärtssieg in Biel vom Freitag, trafen die Roadies im Heimspiel mit Capolago auf einen weiteren altbekannten Gegner aus der hinteren Tabellenregion. Für langjährige Anhänger der 1. Mannschaft sei vorneweg folgendes gesagt, es war, wie jedes Jahr, ein typisches Capolago Spiel. Damit und mit einem kurzen Hinweis auf das Resultat wäre für Connaisseure der Szene eigentlich auch schon alles gesagt und der Bericht könnte getrost hier enden, für alle anderen sind folgende Zeile durchaus informativ.
Die Devise von Coach Flückiger für das Spiel war klar, Tempo hochhalten und die Tessiner, welche schon am Vortag ein Spiel absolviert hatten gar nie ins Spiel kommen lassen.

Viel Krampf und noch mehr Strafen

Der Start ins Spiel verlief eher schleppend und gleich drei Strafen in den ersten 7 Minuten sorgten dafür, dass kein richtiger Spielrythmus entstehen konnte. Die Roadies waren das sichtlich aktiviere Team ohne jedoch wirklich zwingende Aktionen vorweisen zu können. Nach etwas mehr als 9 Minuten ging man dann trotzdem und sicherlich nicht unverdient in Führung, P. Kanobel drückte einen Abpraller nach einem Freistoss über die Linie. Nur 30 Sekunden später stand es dann bereits 2:0 für die Solothurner, wieder war es P. Kanobel der traf, in Überzahl konnte er eine Traumkombination erfolgreich abschliessen. Nun hatten die Roadies sichtlich die Überhand und die Gäste versuchten primär mit harten und oft auch (zu) späten Checks dagegen zu halten. Schliesslich war es das an diesem Tag für einmal gefährliche Sturmduo Kipfer/Utz, welches sich sehenswert zur 3:0-Führung durch die gegnerische Abwehr kombinierte. Als einer der Südschweizer kurz darauf zum ersten Mal die Nerven verlor und gleich 2+2 Starfminuten kassierte, war das natürlich die Möglichkeit schon eine Art Vorentscheidung herbeizuführen. Falls jemand, der die 1. Mannschaft schon seit längerer Zeit verfolgt, tatsächlich diesen Bericht bis hierher gelesen hat, wird er oder sie erhanen was nun folgt, denn bei uns kommt es ja meist anders als man denkt. Statt den Einheimischen waren es nämlich die Tessiner, welche jubeln konnten, mit zwei Weitschüssen kamen sie, wie aus dem Nichts, gleich zu zwei Shorthandern. So gings es mit einem (zu) knappen 3:2 in die erste Pause. Die Stimmung auf Oensinger Seite war sichtlich bedrückt, war man doch ziemlich verärgert über die zwei unnötigen Gegentore. Coach Flückiger war es, der seine Mannen dazu auforderte positiv zu bleiben und dabei unterstrich, dass man trotz allem immer noch in Führung liege.

Deja-vu im zweiten Abschnitt

Der Start uns Mitteldrittel gelang den Roadies dann optimal, man war nun deutlich besser als der Gegner und konnte bis kurz nach Spielmitte auf 6:2 davon ziehen. Dabei konnte man gleich zweimal in Überzahl reüssieren. Danach wiederholte sich die Geschichte, erneut kamen die Gäste wie aus dem Nichts zu zwei Treffern, wiederum waren es zwei Weitschüsse, einmal bei Gleichstand und einmal in Überzahl. Diesmal reagierten die Roadies allerdings heftig und versuchten sofort eine Antwort auf die beiden dummen Gegentore zu geben. Nun folgte die spielerisch wohl beste Phase der Einheimischen. Das Torgehäuse, der stark agierende Gästekeeper und fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, verhinderten allerdings, dass sich diese Überlegenheit auch auf der Anzeigetafel niederschlug. So ging es mit einer Zwei-Tore-Führung in die zweite Pause.

Viele Strafen, noch mehr Diskussionen

Die Tessiner versuchten nun noch einmal mehr Härte ins Spiel zu bringen, übertrieben es aber wie so oft und kassierten dadurch kurznacheinander gleich 3 Strafen. Diesmal nutzen die Roadies die Gelegenheit aus und erzielten wiederum zwei Treffer in Überzahl. Als Inniger dann kurz vor dem Seitenwechsel einen Konter zum 9:4 abschliessen konnte, war die Sache gegessen. Die Gäste veranstalteten von da an ihren eigenen Triathlon mit den Diszplinen, Provozieren, Lamentieren und Reklamieren, was dafür sorgte, dass sich das Spiel unnötig in die Länge zog. Den spielerischen Schlusspunkt setze erneut P. Kanobel, per Shorthander mache er das Stängeli perfekt. Bis zum Schlusspfiff bzw sogar noch danach, gab es nicht weniger als 24 Strafminuten. Dabei liessen die Unparteischen jegliches Fingerspitzengefühl vermissen, nachdem sie beide Captains zu sich beordert hatten um sie darauf hinzuweisen, dass sie nun jegliche zu späte Checks konsequent pfeiffen würden, nur um es dann trotzdem nicht zu tun und sie sich auf unzählige und unsäglich lange Diskussionen mit den Gästen eingelassen hatten, agierten sie in der Schlussphase nun plötzlich äusserst kleinlich und dünnhäutig. Eine strengere Linie bezüglich Late hits, wäre wohl eher von Beginn an angebracht gewesen, nach dem Schlusspfiff bzw wenn das Spiel schon entschieden ist noch so zu agieren freut wohl nur die Statistiker und die Strafenkasse der jeweiligen Mannschaften. Aber wie schon zu Beginn erwähnt, Alle Jahre wieder….

 

Telegramm: IHC Oensingen Roadrunners I – SHC Capolago Flyers I 10:4 (3:2/3:2/4:0)
SR: Peter/Bieri
Strafen: 8x 2min + 1x 10min (Utz) gegen Oensingen, 16x 2min gegen Capolago
Tore: 09:11 P. Kanobel (Niggli) 1:0, 09:48 P. Kanobel (Kopp) (PP) 2:0, 13:38 Utz (Kipfer) 3:0, 16:48 Valli (SH) 3:1, 18:48 C.Cetti (SH) 3:2, 23:48 Utz (Niggli) (PP) 4:2, 27:27 Niggli (Müller) (PP) 5:2, 32:16 P. Kanobel (Müller) 6:2, 32:25 C. Cetti 6:3, 33:31 Gatea (C. Cetti) (PP) 6:4, 44:19 P. Kanobel (PP) 7:4, 46:37 Schneider (Niggli) (PP) 8:4, 49:37 Inniger 9:4, 53:02 P. Kanobel (SH) 10:4
Aufstellung Oensingen: Niggli, Bongni, Perren (ab 40:00 Elmer) Buchwalder, Müller, Kopp, P. Kanobel, Utz, Kipfer, Inniger, Schneider
Bemerkungen: Oensingen ohne F. Kanobel, Oliva, Fluri, Zürcher, Altermatt, Zemp (verletzt), Jorns (Ausland), Gerber (abwesend)