IHC La Broye — IHC Oensingen Roadrunners I

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Torfestival in Payerne

Bei noch einmal äusserst warmem Wetter traf sich das Fanionteam im Waadtland um endlich die ersten Punkte in der NLB einfahren zu können. Trotz einiger namhaften Absenzen war man zuversichtlich, dass man dem IHC La Broye die Stirn bieten kann. Beide Teams machten beim Einspielen alles andere als einen souveränen Eindruck und der ziemlich rutschige und unberechenbare Spielfeldbelag sorgte auf beiden Seiten für Probleme.

Beim ersten Bully waren noch keine Anzeichen dafür zu erkennen, was für ein spektakuläres und dramatisches Spiel sich hier noch abspielen sollte. Die Roadies erwischten dabei einen Traumstart gleich der erste Angriff führte zum ersten Tor, Gerber konnte einen Abpraller über die Linie drücken. Anschliessend waren es allerdings die Hausherren, welche das Zepter übernahmen. Die Gäste bekundeten sichtlich Mühe mit den Platzverhältnissen, zudem war die Laufbereistschaft mangelhaft, was dazu führte, dass man meist einen Schritt zu spät kam und kaum einen Ball erobern konnte. In der dritten und siebten Minute nutzten La Broye den ihnen gewährten Freiraum aus und stellte auf 2:1. Danach folgten wieder einmal schwarze 95 Sekunden aus Sicht der Roadies, gleich drei Gegentreffer musste man hinnehmen und sah sich somit mit einem 5:1 Rückstand konfrontiert. Neben den Nachlässigkeiten im Defensivverhalten konnte man auch Offensiv keine Akzente setzten und man drohte den Anschluss an die Waadtländer komplett zu verlieren. In der 14. Minute konnte man dann im Powerplay agieren und bekam somit die Chance zurück ins Spiel zu finden. Obwohl das Überzahlspiel nicht wirklich funktionierte, war es von Erfolg gekrönt. Altermatt liess sich in bester Peter-Crouch-Manier anschiessen und bugsierte den Ball so über die Linie. Der Schwung dieses Treffers hielt allerdings nicht lange an, musste man doch nur gut zwei Minuten später den nächsten Gegentreffer einstecken. Nun war man allerdings wieder im Spiel und auch plötzlich Laufbereitschaft und Einsatz wieder da. In den Schlussminuten kassierten die Waadtländer dann gleich zwei kleine Strafen, diese Gelegenheit liessen sich die Gäste nicht nehmen und konnten auf 6:4 verkürzen. Mit diesem Treffer ging ein spektakuläres Drittel zu Ende und es war Zeit für eine Verschnaufpause.

Auch im Mittelabschnitt gab es kein Abtasten, erst konnte man mit 4 gegen 3 agieren, nachdem beide Teams je eine Strafe kassierten mit 3 gegen 2 und schliesslich mit 3 gegen 3 Feldspielern. In dieser Phase waren die Gäste klar am Drücker und es war K.Schneider, welcher den nun vorhandenen Freiraum nutzen konnte und seinen eigen Abpraller von der Bande zum Anschlusstreffer verwerten konnte, es kam sogar noch besser für die Roadies: Nur 14 Sekunden später konnte man auch noch den Ausgleich erzielen. Nun war man die bessere Mannschaft, nahm sich aber sogleich wieder den Wind aus den Segeln, wie so oft durch eine unnötige Strafe. P. Kanobel gelang zwar per Shorthander der Führungstreffer, die Waadtländer nutzen die Überzahl allerdings ebenfalls aus. 7:7 nach gut 25 Minuten. Kurz vor Spielhälfte war es dann Buchwalder, welcher sich gleich dreimal versuchen und den Ball dann schlussendlich auch im Tor unterbringen konnte. In der 32. Minute kassierten die Hausherren eine Strafe, dieses Mal waren es allerdings sie, welche per Shorthander erfolgreich waren, nur um dann in Unterzahl doch noch einen Treffer zu kassieren. 8:9 nach 34 Minuten. In der 38. Minute folgte dann erneut eine Phase mit je 3 Feldspielern und wiederum waren dabei die Roadies erfolgreich und kamen zum zehnten Treffer. Nach der Schlusssirene wurde es dann noch einmal hektisch. TS P.Kanobel wurde, man kann es nicht anders sagen, niedergestreckt, nachdem er den Ball noch ins Waadtländer Tor gechipt hatte. Eigentlich eine klare Sache, nicht so für die beiden Herren in schwarz-weiss, diese sahen nämlich folgende Strafen vor 10min gegen P.Kanobel, 2min gegen J.Perren, 5min gegen La Broye. Nun mag es reglementarisch korrekt sein eine 10min für das Wegschiessen des Balles auszusprechen, wieso das mehrmalige Ballwegschlagen auf Seiten der Waadtländer nie bestraft wurde ist allerdings nicht nachzuvollziehen. Auch, dass eine solche Attacke nach der Sirene ohne Spielausschluss bleibt, ist nur schwer zu verstehen. Auch skandalös, man kann es nicht anders sagen, ist, dass bei der anschliessenden Rangelei nur ein Spieler einer Mannschaft sanktioniert wird und dass der ohne Handschuhe und Helm (!!) aufs Feld geeilte Spieler ohne Strafe bleibt.

6:4, 2:6, was sich anhört wie die Liveberichterstattung vom US Open, sind in Wirklichkeit, die Drittels Resultate in einem Inlinehockeyspiel (Anm.d.Red. Danke an die Quelle für diesen Joke!). Interims-Coach Kipfer versuchte in der Pause Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen und mahnte dazu das Spiel möglichst zu beruhigen und zu kontrollieren.

Statt einer fünfminütigen Überzahl startete der Schlussabschnitt also mit drei-gegen-drei und viel Unverständnis auf Seiten der Gäste. Es kam sogar noch schlimmer: Erst kassierte Gerber eine kleine Strafe und bei einer weiteren, angezeigten Strafen schafften die Hausherren dann auch den Anschlusstreffer. In der 44. Minute kassierte dann Niggli eine 5-Minuten Strafe und so waren es plötzlich die Waadtländer, welche in einer längeren Überzahl agieren konnten. Die Gäste rund um den zur Spielmitte eingewechselten Elmer wehrten sich zwar tapfer, mussten jedoch auf äusserst unglückliche Art und Weise zwei Treffer einstecken. Erst prallte der Ball von der Maske Elmers direkt auf den Stock eines Gegners und fand danach seinen Weg via Pfosten der Spielfeldbegrenzung direkt zu einem einschussbereiten Waadtländer, 11:10 nach 47 Minuten. Die Roadies waren nun sichtlich frustriert, die Hausherren kassierten dann allerdings in nur zwei Minuten drei kleine Strafen (hat hier jemand Kompensationsentscheide gesagt?). In doppelter Überzahl war es dann Niggli, welcher für den erneuten Ausgleich besorgt war, dies nachdem man zuvor um ein Haar einen Shorthander kassiert hätte. Das Spiel ging nun hin und her wobei La Broye eher die besseren Chancen hatte. In der 57. Minute kamen sie dann auch zur erneuten Führung TS Chatelanat traf aus der Drehung. Die Roadies gaben aber nicht auf und tatsächlich gelang in der 59. Minute der Ausgleich just nachdem man den Torhüter durch einen weiteren Feldspieler ersetzt hatte. Somit musste die Verlängerung über den Sieger der Partie entscheiden und dort war es P.Kanobel vergönnt seinen Farben den ersten Sieg in der NLB zu bescheren, beim ersten richten Angriff konnte er einen Abpraller verwerten und sorgte so für grossen Jubel auf Seite der Gäste.

In einer äusserst kuriosen und die Nerven strapazierenden Partie kam man so endlich zu den ersten, verdienten Punkten. Bei 25 gefallenen Toren, 9 davon in Überzahl, könnte man meinen, dass hier zwei äusserst starke und spektakulären Offensiven aufeinandergetroffen wären. Dem war aber nicht wirklich so, auch handelte es sich nicht um löchrige Defensivreihen oder Torhüter. Viel mehr waren ein Grossteil der Tore ziemlich zufällig gefallen und nach Abprallern und Prellbällen zu Stande gekommen, es schien als ob der Ball bei solchen Situationen immer irgendwie den Weg zu einem Offensivspieler fand. Die Roadies zeigten, wie in bisher allen Spielen, grosse Moral und konnte sich trotz diversen Rückschlägen immer wieder zurückkämpfen, wofür sie verdient mit zwei Punkten belohnt wurden.

Erwähnt seien hier noch zwei Dinge, welche beim Schreiberling Unverständnis auslösen. Ein Schiedsrichter, welcher gegenüber Spielern einen solch aggressiven Ton ans Werk legt, sie ermahnt, die provozierenden Zuschauer zu ignorieren und dann auf die gut und deutlich hörbaren Provokationen mit den Worten „Ja was solch ich machen…“ reagiert, sollte sich eventuell Gedanken machen ob ein anderes Hobby nicht besser für ihn geeignet wäre. Fairerweise muss man hier auch erwähnen, dass dies nur auf 50% des Schiedsrichtergespanns zu trifft und die andere Hälfte ihren Job äusserst souverän erledigt hat.

IHC La Broye – IHC Oensingen Roadrunners 12:13 n.V. (6:4/2:6/4:2/0:1)
SR: Poulichet/Römer
Strafen: 9x 2min +1x 5min (Niggli) +1x 10min (P.Kanobel) gegen Oensingen und 9x 2min +1x 5min (C.Givel) + 1x 10min (Christinaz) gegen La Tour
Tore: Torfolge
Aufstellung Oensingen: L.Perren (ab 30:00 Elmer), Buchwalder, Bongni, Niggli, Jorns, Oliva, P.Kanobel, J.Perren, Gerber, D.Schneider, K.Schneider, Altermatt
Bemerkungen: Oensingen ohne Utz, F.Kanobel, von Rohr, Müller (abwesend)

 

 

 

Details

Datum Zeit League Saison
5. September 2020 18:00 NLB 2020

Austragungsort

Payerne

Ergebnisse

Mannschaft1. Drittel2. Drittel3. DrittelVerlängerungTSpielausgang
IHC La Broye624012Verloren
IHC Oensingen Roadrunners I462113Gewonnen n.V.

IHC La Broye

Position G A Strafmin.
 000

IHC Oensingen Roadrunners I

# Spieler Position G A Strafmin.
1Perren LorisGoalie000
7Altermatt RamonStürmer200
18Bongni ManuelVerteidiger000
19Oliva DamianStürmer000
27Perren JanisStürmer024
28Schneider KevinVerteidiger200
TSKanobel PatrickStürmer6310
34Jorns LucaVerteidiger010
37Niggli KevinVerteidiger119
50Elmer PascalGoalie000
66Buchwalder BeatStürmer104
69Michael GerberStürmer136
89Schneider DavidVerteidiger000
 Gesamt 131033